Sprache und Literatur in der Stadt

Blick vom Philosophenweg auf Altstadt, Schloss und Alte Brücke in Heidelberg.  Foto: Petra Schaffrodt
Der berühmte Blick vom Philosophenweg auf die Altstadt, Schloss und Alte Brücke

Heidelberg ist ein ganz besonderer Ort für Literatur. Hier trafen sich berühmte Dichter wie Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Hölderlin, Clemens Brentano, Achim von Arnim und Joseph von Eichendorff, um sich für ihre Poesie inspirieren zu lassen. Die Stadt gilt bis heute als Sinnbild der Romantik. Mit ihren Werken begründeten die Dichter des frühen 19. Jahrhunderts den Ruhm Heidelbergs, dessen Zauber bis heute wirkt. 

Die Große Heidelberger Liederhandschrift

Nicht zuletzt ist Heidelberg auch die Heimat der berühmten Großen Heidelberger Liederhandschrift. Der „Codex Manesse“ wird in der dortigen Universitätsbibliothek aufbewahrt und ist ein ganz besonderer Schatz. Sie ist die berühmteste deutsche Liederhandschrift des Mittelalters und entstand in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Zürich. Sie wurde von dem Gelehrten Johann Jakob Bodmer nach einer Liedersammlung der Schweizer Patrizierfamilie Manesse benannt. https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg848.

Zwei Seiten des Codex Manesse in der Universitätsbibliothek Heidelberg. Foto: Petra Schaffrodt
Der Codex Manesse in der Universitätsbibliothek Heidelberg

UNESCO City of Literature

Die lange literarische Tradition wird engagiert gepflegt. Seit 2014 ist Heidelberg als Literaturstadt Mitglied im UNESCO Creative Cities Netzwerk. Aktuell leben rund 120 Autorinnen und Autoren in Heidelberg und Umgebung, außerdem viele Übersetzerinnen und Übersetzer. Rund 50 Verlage sind in Heidelberg ansässig. Mit vielfältigen Aktionen und Events wird Literatur thematisiert. UNESCO-Creative City Heidelberg | Deutsche UNESCO-Kommission

Heidelberger Literaturtage

Das überregional bedeutende Festival stellt seit 28 Jahren die Literatur in den Mittelpunkt. Es präsentiert renommierte deutschsprachige und internationale Autorinnen und Autoren mit ihren Werken. Außerdem werden interaktive Formate und Mitmachaktionen angeboten. Landing – Heidelberger Literaturtage (heidelberger-literaturtage.de)

Literaturherbst Heidelberg

Der Literaturherbst ist ein Festival, das seit acht Jahren in der Literaturlandschaft wirkt und die Idee der UNESCO City of Literature programmatisch umsetzt. In vier Festivalwochen begegnen sich Autorinnen, Autoren, Künstlerinnen und Künstler aus der Metropolregion Rhein-Neckar, aus Deutschland und der ganzen Welt. Literaturherbst Heidelberg – Das besondere Festival in der Rhein-Neckar-Region

Blick vom Schloss Heidelberg auf die Altstadt und in die Rheinebene. Foto: Pixabay, Tama66
Blick vom Schloss auf die Altstadt und in die Rheinebene

Erschließung des Nachlasses von Marie Baum

Forschungen zur Landesgeschichte nehmen einen großen Teil meines Berufslebens ein – eine weitere Leidenschaft. Als Wissenschaftliche Angestellte der Universität Heidelberg konnte ich mit eigenen Projekten und Publikationen zur Forschung beitragen: etwa mit der Erschließung des Nachlasses von Marie Baum.

Blick auf historische Handschriften-Seiten. Foto: Pexels/Pixabay

Marie Baum zählt zu den markantesten Heidelberger Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Ihre Bedeutung für die Stadt und Universität Heidelberg, für Baden und – zumindest mit Blick auf die bürgerliche Frauenbewegung – auch für Deutschland ist groß. Ihr Nachlass befindet sich im Besitz der Universitätsbibliothek Heidelberg. Dessen wissenschaftliche Erschließung führte ich in den Jahren 1999/2000 durch. Die umfangreiche Publikation bildet die Grundlage für weitergehende wissenschaftliche Arbeiten verschiedenster Fachrichtungen.

Cover der Publikation "Nachlaßverzeichnis Dr. Marie Baum". Heidelberg 2000
Nachlassverzeichnis, Heidelberg 2000

Berichte zum Projekt

Stadtblatt Heidelberg, 47.2000: https://sprachfreundin.de/wp-content/uploads/2022/12/Stadt-Heidelberg-STADTBLATT-Online-47_00-ww2.heidelberg.de_-1.pdf

Informationsdienst Wissenschaft: https://idw-online.de/en/news16686

taz: https://taz.de/Unterm-Strich/!1257044/

Ausstellung

Zur Präsentation des außergewöhnlichen Lebens von Marie Baum konzipierte ich mit Exponaten aus ihrem reichen Nachlass eine Ausstellung. Sie fand vom 19. Oktober 2000 bis zum 20. Januar 2001 im Universitätsmuseum Heidelberg statt. Zur Dokumentation der Ausstellung erstellte ich einen Katalog, der detaillierte Informationen zu den Exponaten aus den zentralen Etappen der Biografie Marie Baums liefert.

Meine Eröffnungsrede zur Ausstellung: https://sprachfreundin.de/wp-content/uploads/2023/01/Seiten-aus-00Theke.pdf

Cover der Publikation zur Ausstellung 
 über Marie Baum
Ausstellungskatalog, 2000

Meine Publikationen zum Projekt

Nachlaßverzeichnis Dr. Marie Baum. Ein Leben in sozialer Verantwortung . Heidelberg 2000.

Marie Baum. Ein Leben in sozialer Verantwortung. Katalog zur Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg, 19. Oktober 2000 – 20. Januar 2001 (Schriften / Archiv und Museum der Universität Heidelberg; 4) Ubstadt-Weiher 2000.

Artikel „Baum, Marie“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.10.2022, https://www.deutsche-biographie.de/116087749.html#dbocontent

Weitere wissenschaftliche Veröffentlichungen

Heidelberg im Februar und März 1848, in: Auf dem Weg zur Paulskirche. Hrsg. für das Kurpfälzische Museum Heidelberg von Frank Engehausen. Ubstadt-Weiher 1998, S. 31–42.

Juden an der Universität Heidelberg. Dokumente aus sieben Jahrhunderten. Ausstellungen Heidelberg, Universitätsbibliothek, 12.6. – 31.8.2002. Jerusalem, National- und Universitätsbibliothek, 6.11. – 31.12.2002. http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/13683/1/juden_hd.pdf

„Das Käthchen von Heilbronn“. Gustel Fraenger als Mitarbeiterin ihres Mannes, in: Neue Kunst – Lebendige Wissenschaft. Wilhelm Fraenger und sein Heidelberger Kreis 1910–1937. Eine Ausstellung des Kulturamts der Stadt Heidelberg. Heidelberg 2004. S. 19–26.

Martin Bucer (1491–1551). Bibliographie. Hrsg. von Gottfried Seebaß, erstellt von Holger Pils, Stephan Ruderer, Petra Schaffrodt. Gütersloh 2005.

Seiten eines aufgeschlagenen Buches. Foto: Pexels, Caio